„Meeresrauschen“ und „Schiffbruch“ – ein großartiger Konzertabend zweier Gymnasien

Bereits zum wiederholten Mal musizierten Schüler*innen des Albert-Schweitzer-Gymnasiums und des Gymnasiums am Schloss in Saarbrücken zusammen.
Organisiert wurde diese Veranstaltung von dem Musiklehrer und Dirigenten des Orchesters Holger Stodtmeister (ASG) und seiner Frau Julia Stodtmeister, Musiklehrerin und Orchesterleiterin am Gymnasium am Schloss.

Unter dem Motto „Meeresrauschen“ boten die rund 50 Musiker*innen ein für die Zuhörer*innen  beeindruckendes Hörerlebnis in der gut besuchten Lutherkirche Kaiserslautern.

Anspruchsvolle Werke wie etwa die 9. Sinfonie „Aus der Neuen Welt“ von Antonin Dvořák  wurde von den 13 bis 18 Jahre alten Schüler*innen mitreißend und temperamentvoll gespielt.

Im 2. Klavierkonzert von Sergej Rachmaninow (Op.18, 1. Satz) hatte der erst 14-jährige Schüler Paul Gurti, mehrfacher Preisträger bei Jugend musiziert und Jungstudent an der Musikhochschule in Saarbrücken, den Solopart übernommen.
Paul verzauberte das Publikum mit einem Meer aus rauschenden Klangkaskaden und perlenden Läufen. Auch beeindruckte er mit seiner Virtuosität und Fingerfertigkeit.
Das Orchester begleitete unter dem Dirigat von Julia Stodtmeister hier sehr sicher und ausdrucksstark. Paul bedankte sich mit dem Spiel der Toccata von Aram Chatschaturjan.

Elias Weber, Schüler der MSS 12 des ASG, ist erster Preisträger beim Wettbewerb Jugend musiziert. In diesem Jahr war er in der Wertung Orgel solo erfolgreich.
Elias hatte sich für eine moderne Komposition, die Choral Fantasia von John A. Behnke, entschieden. Sein Orgelspiel zeichnete sich durch seinen geschmacksvollen und technisch-einwandfreien Vortrag aus.

Weiterhin kam das Publikum in den Genuss von zwei Uraufführungen durch die jungen Komponisten Moritz Schumacher (Abitur 2023 am ASG, Jahrgang 2004) und Jiwoo Jung (MSS 12, ASG, Jahrgang 2005).
Moritz Schumacher, der Musikwissenschaft studiert und in mehreren Orchestern spielt, dirigierte vier Sätze aus seiner „Kleinen Serenade für Streichorchester“, ein Werk, welches in einer neoklassizistischen Tonsprache gehalten ist,
aber auch an den frühen Mendelssohn erinnert. Lebhafte und verträumte Passagen wechselten sich hier miteinander ab.

Jiwoo Jung, Geigerin im Orchester und Komponistin, betitelte ihre Komposition mit „nanpaseon“ (Schiffbruch).
Hier durften die Zuhörer*innen eine ungemeine Ausdrucksvielfalt erleben, die sich über ein impressionistisch klingendes Wellenspiel bis hin zum expressionistisch anmutenden Seesturm stetig entwickelte.
Sehr wirkungsvoll wurde das tragische Ende, das Bersten des Schiffes (Bartok Pizzicati der tiefen Streicher) dargestellt.

Mit großem Beifall bedankte sich das Publikum bei den Musiker*innen für dieses wunderbare Konzert. Als Zugabe wurde das Thema aus „Schwanensee“ präsentiert.

Die Lutherkirche zeigte sich als idealer Konzertraum für diesen Abend mit ihrer herausragenden Akustik.

Wir freuen uns auf weitere Konzerte!

 

Dr. Jessica Riemer

Christiane Poznar

von Jochen Stief, 9. März 2024
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