Terror - ein Theaterstück (besucht vom LK und GK Deutsch der Klassenstufe 12) 

Donnerstagabend, wir treffen uns vor der alten Feuerwache. Die Eintrittskarte wird vorgezeigt und schon direkt nach Einlass wird das Publikum integriert. Alle Zuschauer müssen durch einen Metalldetektor gehen und es stellt sich nach Beginn des Stücks heraus, dass wir die Laienrichter und Schöffen in einem Gerichtsprozess sind. Und dass wir darüber entscheiden müssen, ob der Angeklagte schuldig oder nicht schuldig ist. Da wir als LK und auch GK Deutsch die Lektüre schon gelesen haben, waren Handlung und Figurenkonstellation keine große Überraschung mehr. Das Ende hingegen schon, jeder Einzelne musste mit einem kleinen schwarzen Chip seine Stimme abgeben, entweder in den Behälter mit der Aufschrift SCHULDIG oder NICHT SCHULDIG. Die Urnen wurden gewogen und mit ca. 120 zu 60 Punkten wurde der Angeklagte freigesprochen.

An sich ist das Stück von Ferdinand von Schirach schon großartig, bereits bei der Lektüre fällt auf, dass die Leser direkt angesprochen werden und selbst ein Urteil fällen müssen. Im Theater wurde das noch umso stärker deutlich, wir als Publikum/Schöffen mussten aufstehen, als die Richterin kam und durften uns auch erst wieder mit dem gesamten Gericht hinsetzen. Es war ein Stück der anderen Sorte und dennoch haben es die Schauspieler und Regisseur geschafft, Ferdinand von Schirachs Intention mit „Terror“ auf die Bühne zu bringen. Es fand eine sensationelle Aufführung statt, die unseren beiden Kursen sehr gut gefallen hat!

Um als Deutsch-LK noch ein Stück mehr in die Arbeit auf und hinter der Bühne hineinzuschnuppern, besuchten wir eine Woche später einen Theaterworkshop. Freitags morgens haben wir uns also vor dem Staatstheater getroffen. Wir wurden auf die Probebühne gebracht und haben uns umsehen können. Zu Anfang wurden lockere Aufwärmspiele gemacht. Wir haben unsere Stimme aufgewärmt sowie einen Kreis gebildet und uns gegenseitig mit dem „Hasuka“ motiviert. Nach dieser Aufwärmrunde haben wir über die einzelnen Figuren aus „Terror“ geredet und die theaterstilistischen Mittel, die angewendet wurden, analysiert. Infolgedessen hatten wir selbst die Chance, uns auch mal an verschiedenen stilistischen Mitteln auszuprobieren. Wir haben Zahlen gezogen, die den jeweiligen Status einer Figur widerspiegeln. Das erste Szenario war ein Familienessen, das zweite hingegen war ein Aktienmeeting. Der Chef, die 1, entschied sich die 3, also jemanden mit mittlerem Status, zu feuern und für alles verantwortlich zu machen, während die 5 versucht hat, nicht aufzufallen. Danach hatten wir die Chance, hinter den Vorhang der Maskenbildner zu gucken. Dort wurde uns gezeigt, wie Perücken gemacht werden und wie man einen Menschen dicker aussehen lassen kann. Für Fragen war im Rahmen der Theaterführung auch noch Zeit. Dabei konnten wir noch ein Kursfoto machen. Es war ein sehr gelungener Tag und wir konnten viel über die Aufmachung des Theaters lernen.

Text: Michelle Hochstrate und Anna Merten

von Jochen Stief, 24. Februar 2023
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