Esprit Montmartre…!

Wer denkt bei dem Titel nicht an die vielen Cafés, den Place du tertre oder die unzähligen Souvenirläden auf dem wohl bekanntesten Hügel Frankreichs. Doch die wenigstens wissen, dass es auf dem Montmartre vor über 100 Jahren noch ganz anders aussah und der Hügel eher einem Dorf glich und erst nach und nach zu dem Vergnügungsviertel wurde, das wir heute kennen.

20 Schülerinnen und Schüler haben sich vor eineinhalb Jahren aufgemacht, im Seminarfach „Esprit Montmartre – Paris um 1900“ die Ursprünge des Montmartre zu ergründen und sind dabei bekannten Künstlern wie Picasso, Van Gogh, Toulouse Lautrec, Claude Debussy und Institutionen wie dem berühmten Café Lapin-agile oder dem Moulin Rouge begegnet. Nach intensiver fachwissenschaftlicher Beschäftigung in Klasse 11, haben die SchülerInnen in Klasse 12 nun – quasi als Weiterentwicklung der Themen – einen künstlerischen Abend auf die Beine gestellt. Je eine Gruppe hat sich mit einem bestimmten Aspekt beschäftigt und dazu eine Szene entwickelt. So wurde das Publikum in verschiedenen Tableaux mit auf eine Reise zum Montmartre um 1900 genommen. Moderiert wurde der Abend – wie kann es anders sein – von keinen geringeren als Marie Curie, Sarah Bernhardt, Vincent van Gogh und Claude Debussy alias Leonie Herrmann, Manou Schnabel, Jan Keidel und Oliver Schuh.

Es ist kein gewöhnlicher Mittwochabend in den Räumen und Gängen des Gymnasiums am Schloss: Alles ist hell erleuchtet und je näher man sich der Aula nähert, desto dichter wird das Stimmengewirr. In dem in blaues, rotes und weißes Licht getauchten Saal warten die Zuschauer darauf, dem grauen Winteralltag für eine Weile zu entkommen und ihn gegen die bunte, laute und lebhafte Welt des Pariser Montmartre um 1900 auszutauschen.

Das Erlöschen der Lichter im Raum ist der Beginn einer Zeitreise zurück in die Blütezeit des berühmten Künstlerviertels. Aber es handelt sich hierbei nicht um langweilige Referate, nein, zahlreiche Szenen unterschiedlichster Natur beleuchten die vielfältigen Seiten des Paris der Jahrhundertwende. So reiht sich Museumsführung an Ballettstunde und Modenschau an selbst produzierte Reportagen direkt aus Paris. Berühmtheiten werden vorgestellt, ebenso wie Innovationen und künstlerische, aber auch gesellschaftliche Strömungen. Humorvolle und musikalische Sequenzen durchziehen Informative Abschnitte und ernstere Themen, während zeitgenössische Musik stimmungsvoll den gesamten Abend untermalt und regelmäßig selbst in den Vordergrund tritt.

Und am Ende, wenn der Vorhang fällt und sich Cancan mit Gelächter und tosendem Applaus vermischt, dann nimmt jeder Einzelne ein kleines Stück Montmartre, ein kleines Stück Bohème und Paris mit nach Hause.

(Amelie Heckel)

von Administrator, 22. März 2018
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