Seit diesem Schuljahr ist das Gymnasium am Schloss die Patenschule des Saarländischen Staatsorchesters. Bestand in der Vergangenheit die Möglichkeit, sich im Klassenverband für die bereits bestehenden musiktheaterpädagogischen Angebote zu bewerben, sollen die Schülerinnen und Schüler nun stärker in Projekte der Konzert- und Musiktheatersparte einbezogen werden und neue Konzepte mitentwickeln und -gestalten.
Im vergangenen Herbst entstand die Idee, SchülerInnen, die bisher meist Rezipienten bei musiktheaterpädagogischen Veranstaltungen waren, die Chance zu bieten, erstmals die Seiten wechseln und als Musikvermittler auf der Bühne stehen zu können.
Fünf mutige SchülerInnen der Klassen 10 bis 12 (Rebecca Pfeil, Lora Ganeva, Manou Schnabel, Magdalena Anstett, Lily Carnell-Crocker) trauten sich dieses Pilotprojekt zu und stürzten sich im Dezember vergangenen Jahres in Literatur zu Richard Strauss und das Stück „Also sprach Zarathustra“, das auf dem Plan stehen sollte.
Was interessiert uns an Strauss? Welche spannenden Facetten hat seine Biographie? Warum interessierte er sich gerade für Nietzsche und hat sogar eines seiner Werke vertont? – diese und viele andere mehr waren Fragen, mit denen sich die Schüler auseinandersetzen mussten.
Hinzu kam, wie man diese Informationen in eine interessante, kurzweilige, aber dennoch inhaltsgewichtige Moderation fassen und diese dann auch noch gut artikuliert im Großen Haus des SST darbieten kann?
Einmal wöchentlich trafen sich die fünf gemeinsam mit Johanna Schatke, der Musiktheaterpädagogin des SST, und Eva Behr, die die Kooperation betreut, im Theater und nahmen den Stoff auseinander. In der Endphase des Projekts kam auch GMD Nicholas Milton hinzu, der mit den Schülerinnen besprach, welche Stellen aus dem Werk wann gespielt werden sollen und wie diese mit den Moderationen verknüpft werden können.
Am Freitag, den 24.3., war es dann so weit: die SchülerInnen betraten die Bühne im Großen Haus des SST und meisterten vor Hunderten von Schülern souverän Ihren ersten Auftritt als MusikvermittlerInnen. Von Nicholas Milton gab es ein großes Lob.
Was Ihnen am meisten Spaß gemacht hat? „Einmal ein moderiertes Konzert von der anderen Seite aus zu erleben, mit einem großen Sinfonieorchester auf einer Bühne zu sein“ und „sich über so einen langen Zeitraum mit einem Komponisten auseinanderzusetzen“. Und natürlich: „der Applaus!“
Am 21.6.17 findet das nächste Jugendkonzert statt: diesmal steht Brahms 2. Sinfonie auf dem Plan. Einige „Mutige“ haben sich bereits gemeldet, die sich nach diesem fulminanten Start von Magdalena Anstett, Lily Carnell-Crocker, Rebecca Pfeil, Lora Ganeva und Manou Schnabel, an Brahms heranwagen möchten.
Die Saarbrücker Zeitung berichtete über die Veranstaltung. Der Artikel kann hier eingesehen werden.