Schüleraustausch zwischen Saarbrücken und Thionville: Aha, so sind die also!? Na dann auf nach Frankreich!

Am letzten Montag war es endlich soweit! Die französischen Schüler unserer Partnerschule Lycée Hélène Boucher trafen gegen 13 Uhr an unserem Gymnasi-um ein. Da sie auf ihrem Weg von Thionville nach Saarbrücken einen Zwischen-stopp in der Völklinger Hütte eingelegt hatten, um in windige Höhen der Winder-hitzer aufzusteigen und anschließend die Ausstellung „Schädel“ zu besuchen, stand zunächst ein gemeinsames Mittagessen an. Da das Wetter mitspielte, konnte dieses nach kurzer Begrüßung in gemütlicher Runde auf dem Schulhof eingenommen werden. Danach starteten alle in unseren geheimen Raum 007, um uns bei Spielen und selbst erstellten Videos besser kennenzulernen. Später rundeten wir den ersten Tag mit einem feudalen Kuchenbuffet und Getränken auf dem Schulhof ab.

Am Dienstagmorgen stand nun unsere gemeinsame Fahrt nach Worms an! Dort angekommen, erwartete uns bereits der Sozialpädagoge Matthias mit seinem Programm aus kooperativen Aktivitäten. Morgens bauten alle 37 Schüler eine Stadt aus Holzklötzen – hier waren mit 10.000 Bausteinen der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Viele Schüler konstruierten komplexe Bauten wie Türme, Kir-chen, Tempel, Wolkenkratzer, Hotels, Krankenhäuser und Tore. Auch der Eiffel-turm sowie das Brandenburger Tor schmückten die deutsch-französische Stadt. Im Anschluss daran ging es an der frischen Luft weiter. Bei akrobatischen Verren-kungen in der Gruppe, zuschnappenden Mäusefallen, gefährlichem Seiltanz und viel Spaß trotzten wir alle erfolgreich dem Regen. Vor dem Abendessen hatten unsere Schüler nun noch die Gelegenheit, die Stadt Worms zu erkunden. Glückli-cherweise spielte hier das Wetter wieder mit. Nach dem Abendessen starteten wir in ein künstlerisches Projekt. Hierbei entwarf jedes deutsch-französische Aus-tauschpaar einen Aufdruck für ein gemeinsames Partnershirt, welches dann am Donnerstag in der Schule per Siebdruck hergestellt werden sollte. Nach kurzen Erklärungen zur Technik machten sich die jeweiligen Partner an die Arbeit.

Am Folgetag setzten wir unsere Reise fort, es ging mit dem Bus nach Frankfurt am Main. Zunächst stand ein Besuch in den beeindruckenden Towern der Deutschen Bank an. Hier folgten wir einem Vortrag über den Werdegang des Unter-nehmens, über seine einzelnen Standbeine und die Entwicklung des minimalisti-schen, aber symbolträchtigen Logos. An den Beispielen der weltweit agierenden Firmen Nutella und Adidas wurde der Aspekt der Globalisierung der Wirtschaft veranschaulicht. Gegen Ende ging die Referentin noch auf die Sanierung der bei-den Tower ein, wobei die Schwerpunktsetzung auf Energieersparnis, Umwelt-schutz und Nachhaltigkeit vor allem unsere französischen Gäste erstaunte. Am Ende war der Vortrag interessant, jedoch an mancher Stelle zu wirtschaftlich und zu detailliert. Jedoch haben – nach Aussage der Schüler – die professionelle Ge-schäftsatmosphäre in dem Bankgebäude und dem Bankenviertel bleibenden Ein-druck hinterlassen. Hiernach erkundeten die Schülergruppen im Alleingang die Innenstadt mit ihren Sehenswürdigkeiten. Sicherlich zählten viele Schüler zu den Hauptsehenswürdigkeiten die vielfältige Shoppingmeile…

Der Donnerstag war schließlich ein Mix aus Unterricht und unserem T-Shirt-Siebdruck-Projekt. Die jeweiligen Partner setzen innerhalb von zwei bis drei Stunden im Kunstsaal ihre T-Shirt-Idee in die Tat um, die restlichen Stunden ver-brachten sie im regulären Unterricht. Im Kunstsaal herrschte mit der Einteilung in drei Schülergruppen aus je 12-13 Personen ein reges Treiben, es wurde gezeich-net, abgepaust, geschnitten und beraten. Nach ersten Hilfestellungen durch die Lehrer druckten die Schüler ihre Shirts in Eigenregie. Hierbei mischten die Schüler die Farben an, platzierten ihre Schablonen auf dem Shirt, klebten die Siebdruck-rahmen ab und schoben die Farben mittels eines Rakels durch die Schablonen ins Shirtgewebe. Wenn aus Versehen mal ein Fehldruck entstand, wurde das Motiv spontan abgewandelt, sodass sehr schöne und professionell aussehende Ergeb-nisse entstanden! Der Donnerstagnachmittag stand zur freien Verfügung – somit trafen sich viele Schüler noch einmal, um z.B. zu shoppen oder den Abend – laut eigener Aussage „leicht gequetscht“ – bei einer Schülerin zuhause in heiterer und amüsanter Atmosphäre zu verbringen. Natürlich nutzten nicht nur die Schüler die Gelegenheit – die Fachschaft des Fachs Französisch ließ den Tag ebenfalls in ge-selliger Runde gemeinsam mit ihren Kolleginnen aus Thionville ausklingen.
Am letzten Tag stand zum Abschluss noch eine Runde Geocaching auf dem Pro-gramm. Nach einer Einführung durch unseren Geocaching-Experten Herrn And-reas Schumacher (Lehrer für Mathe und Chemie) erkundeten die einzelnen Gruppen die Saarbrücker Innenstadt mit Hilfe von GPS-Geräten, vorgegebenen Koordinaten und zu lösenden Aufgaben. Bei einigen entwickelte sich das Geoca-ching durch mehrfaches Sich-Verlaufen gleichzeitig zu einer ungewollten sportli-chen Aktivität. Bei strahlendem Sonnenschein führten wir auf dem Schulhof noch eine kurze Foto-Session durch, bei der die Shirts gleich getestet werden konnten. Um das Modeshooting zu perfektionieren, konnte hier endlich eine Selfie-Stange zum Einsatz kommen … Entsprechend der langjährigen Austauschtradition warte-te schließlich zur Stärkung eine saarländische Lyonerpfanne auf uns. Gegen Ende füllten alle Schüler noch Fragebögen zum Gelingen des Austauschs aus, schrieben sich gegenseitig Briefe, und wir schauten uns einige Fotos aus unserer gemeinsam verbrachten Zeit an. Dann war es auch schon so weit. Der Busfahrer unserer französischen Gäste meldete sich – er wartete bereits in der Talstraße. Es folgte ein herzliches Verabschieden mit großer Vorfreude auf unsere Fahrt nach Thionville, die höchstwahrscheinlich Mitte September ansteht.

Text und Bilder: Corinna Wendt

 

von Administrator, 17. Mai 2016
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