Schüler der Klassen 5 besuchen die Saarbrücker Synagoge

Die letzten Monate haben wir uns in Katholischer Religion mit dem Thema Judentum befasst. Als Höhepunkt dieser Reihe gingen wir am 14.04.2015 gemeinsam mit unserer Religionslehrerin Frau Simon und Frau Hans in die Synagoge am Beethovenplatz. Auf dem Weg dorthin machten wir an der Johanneskirche halt und schauten uns die zwei Stolpersteine an, die dort in den Boden eingelassen sind. Stolpersteine sind Steine aus Messing, die an die Juden erinnern sollen, die in diesem Haus gewohnt haben. Dort stehen die Namen und die Daten, wann die Juden ins Konzentrationslager deportiert wurden und wann sie dort getötet wurden. Als wir am Beethovenplatz angekommen waren, sahen wir uns zunächst das Gebäude von außen an. Dort entdeckten wir den neunarmigen Chanukka-Leuchter, den Davidsstern und die hebräische Schrift.

Im Vorraum der Synagoge empfing uns freundlich der Kantor der Synagoge, Benjamin Chait. Ein Kantor bereitet die Gottesdienste vor und führt sie auch durch. Alle Jungen mussten nun eine Kippa anziehen. Das ist eine schwarze Kappe, die man in einer Synagoge aus Respekt vor Gott trägt, damit man ihn nicht vergisst. Wir setzten uns dann in die Bänke und hörten gespannt zu, was Benjamin uns erzählte, zum Beispiel was man im Judentum alles darf und was man nicht darf. Es gibt zum Beispiel ziemlich komplizierte Essensregeln, die manche Juden sehr streng nehmen und andere nicht so streng. Er erklärte uns auch, welche Bedeutung die Gegenstände in der Synagoge haben (vieles ist einfach nur Deko). Das Wichtigste ist nämlich der Toraschrank und den zeigte uns Benjamin dann auch endlich. Wir waren sehr gespannt, denn eine Tora ist sehr wertvoll. Man darf sie nicht mit dem bloßen Finger anfassen. Für die Juden ist jedes einzelne Wort darin heilig, deswegen muss sie perfekt von Hand geschrieben sein. Sobald ein Buchstabe falsch geschrieben ist, muss sie zuerst repariert werden, bevor man sie wieder benutzen darf. Wenn eine Torarolle nicht mehr repariert werden kann, wird sie auf dem Friedhof an einem geheimen Ort begraben.
Wir durften dann sogar den Toraschmuck aus purem Silber in die Hände nehmen, aber wenn wir ihn fallenlassen, sagte Benjamin, bekommen wir eine Rechnung nach hause: 9000 Euro. Viele von uns wollten den Schmuck danach doch lieber nicht halten.

Als Höhepukt las uns Benjamin dann noch aus der Tora vor. Das klang ein bisschen seltsam, aber auch sehr schön.
Nach einer großen Fragerunde waren wir mit unserem Besuch fertig. Es war sehr spannend und die meisten Kinder fanden den Gesang von Benjamin und den Toraschrank am schönsten.

Aus Textbeiträgen von: Annina Egermaier, Thomas Anstett, Lilly Welter, Anna-Lena Cleeman, Julia-Marie Schulz und Lisa-Marie Binkle

von Administrator, 27. April 2015
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