Ökologische Vielfalt und vielfältige Begegnungen – Rückblick auf unsere Austauschwoche mit dem Lycée Hélène Boucher in Thionville

Vom 16. bis zum 20. März 2015 fand zum mittlerweile 27. Mal eine Austauschwoche mit unserer Partnerschule in Thionville statt. 21 Schüler reisten mit ihren beiden betreuenden Lehrerinnen an und wurden von ihren deutschen Austauschpartnern aus der Klassenstufe 9 herzlich empfangen.

Nach einer kurzen Vorstellung der corres kam es zum Sturm auf das üppige Kuchenbuffet, das durch Spenden unserer Neuntklässler ermöglicht wurde. Herr Geckeis begrüßte alle und wünschte ein gutes Gelingen des Austauschs. Ein erster Erfolg zeichnete sich bereits ab, da kurz nach den Begrüßungsworten ein Stimmengewirr aus Deutsch und Französisch erklang und sich zufriedene, teils aufgeregte Gesichter zeigten.

Die Aktivitäten im Verlauf dieser Woche dienten dazu, die Kontakte zwischen Deutschen und Franzosen weiter zu festigen:
So nutzten wir nach einigen Kennenlernaktivitäten in der Aula das gute Wetter und machten uns auf zum Geocaching, einer Schnitzeljagd durch Saarbrücken, bei der die Kombination der Antworten auf verschiedene Fragen zu Saarbrücker Gegebenheiten die Koordinaten eines Ortes ergab, an dem unser Chemiekollege und Geocacher Herr Schumacher eine Box mit in alchemistischer Manier hergestellten Goldmünzen versteckt hatte.

Am darauf folgenden Dienstag fuhren wir mit dem Bus zu einer Jugendherberge ins hessische Grävenwiesbach, um Kommunikation und Kooperation innerhalb unserer deutsch-französischen Gruppe zu fördern. Nach dem Mittagessen erwartete uns dank des Förderkreises ein Abenteuergang mit erfahrenen Erlebnispädagogen, bei dem es unter anderem galt, die sinkende Titanic durch ein Bullauge (Traktorreifen) zu verlassen, eine große Wippe mit den Gruppenmitgliedern ins Gleichgewicht zu bringen oder sich mit Hilfe eines Seiles über eine imaginäre Schlucht auf kleinflächige Felsvorsprünge (markiert durch Fahrradreifen) zu retten. All das funktionierte nur gemeinsam und führte oftmals zu lauten Lachern. Anschließend stiegen wir in das Thema des diesjährigen Austausches ein: Ökologische Vielfalt / Biodiversität. Im Rahmen eines Waldspaziergangs bekamen wir einen ersten Eindruck von der Bestimmung von Pflanzen. Bald lockten schon das Abendessen und die gemeinsame Freizeit. 40 Schüler auf einem Stockwerk – das begünstigte Gespräche, Spiele und das Entdecken ähnlicher Interessen, förderte aber nicht gerade den Schlaf. Den mussten wir am nächsten Tag im Bus nachholen, der uns nach Frankfurt brachte. Falls das Nachholen von Schlaf überhaupt möglich war, kündigten die Nachrichten doch Unruhen in der Mainmetropole an. In der Tat machte die Eröffnung der EZB uns einen Strich durch die Rechnung, da das Betreten der Innenstadt nicht anzuraten war. Diesen Strich hat das Senckenbergmuseum aber glücklicherweise wieder gestrichen, da es abseits der Unruhen lag und daher ohne Probleme besichtigt werden konnte. So widmeten wir uns weiter der Biodiversität, insbesondere in der Mongolei mit dazugehöriger Sonderausstellung, und vertieften unsere Kenntnisse im Rahmen einer Führung.

Auf künstlerische Weise beschäftigten wir uns mit biologischer Vielfalt am Donnerstag in der Schule. Dazu hatte Frau Wendt, unsere BK-und Französischlehrerin, die auch mit nach Hessen gefahren war, mehrere Stationen mit unterschiedlichen künstlerischen Techniken vorbereitet, in die wir verschiedene Arten von Blättern einbezogen. Man konnte zum Beispiel Blätter mit Kohle nachzeichnen, drucken, aus Tonpapier ausschneiden oder mit Frottagetechnik arbeiten. Ergänzt wurde das künstlerische Projekt durch kurze biologische Spaziergänge, in deren Rahmen wir Methoden kennenlernten, um Alter und Größe von Bäumen zu bestimmen.
Für die meisten viel zu früh kamen der Freitag und mit ihm der Abschluss des Austauschs. Die Schüler besuchten gemeinsam den Unterricht, um auch Eindrücke von unserer Schule zu gewinnen, und trafen sich zum abschließenden Bilan in der Aula. Hier führten die französischen Corres ein mathematisches Theaterstück mit Tanzeinlagen und Kamel auf, das die Stimmung auflockerte, bevor wir den Austausch noch einmal Revue passieren ließen und die Schüler ihre besten Kunstwerke von Donnerstag dazu nutzten, sie mit einem persönlichen Gruß an ihre Austauschpartner zu verschenken. Gemeinsam warteten wir auf den Bus, der die Franzosen nach Hause bringen sollte, und verabschiedeten uns ein vorerst letztes Mal.

Fünf Tage gehen aber auch zu schnell vorbei… Der Wunsch nach einer Verlängerung wurde bei vielen Schülern laut (von deutscher wie auch von französischer Seite), also steht dem Rückbesuch im September nichts entgegen.

An dieser Stelle nochmals DANKE

  • an die Schulleitung, die es uns ermöglicht, ein solches Programm anbieten zu können und die Schüler vom Unterricht befreit
  • an den Förderkreis für die finanzielle Unterstützung
  • an Herrn Schumacher und Frau Wendt für die Betreuung der Aktivitäten
  • an Frau Matthes und Frau Simmler für die Unterbringung unserer französischen Kolleginnen
  • an Frau Haux und Frau Lepage aus Thionville für die gute Zusammenarbeit und die Vorbereitung der bioologischen Aktivitäten.

Vielleicht habt ihr ja auch Lust auf zwei erlebnisreiche deutsch-französische Wochen (eine in Saarbrücken, eine in Thionville)? Bis zum 28. Austausch für die kommende Klassenstufe 9 ist es nicht mehr lange…

Jessica Schwingel

von Administrator, 26. März 2015
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