50 Jahre Städtepartnerschaft Saarbrücken - Nantes

Erbauer der KLANGBRÜCKEN – PONTS SONORES zum offiziellen Empfang im Saarbrücker Rathaus

50 Jahre Saarbrücken – Nantes, Liebe zu Frankreich und zur Musik, Spezialität Gruppe Orlando Circle, Jugendliche, die Musik lieben und machen – das waren im Jahre 2014 die Zutaten für eine Idee von Frau Margit Heimes, die daran dachte, etwas Ungewöhnliches, Lebendiges für diese Städtepartnerschaft zu organisieren. 
Mit ihrer Idee wandte sie sich an das Gymnasium am Schloss in Saarbrücken, das als erstes einen Musikzweig etabliert hat, nachdem sie bereits Kontakt mit der Maîtrise de la Perverie in Nantes, einer privaten Bildungsinstitution (Grundschule, collège, lycée) mit Chormusik als einem Schwerpunkt aufgenommen hatte. Im Zentrum stand dabei immer die Idee, um die Musik der Gruppe Orlando von Roland Kunz ein Projekt in beiden Städten zu gestalten.

Die Idee zündete, und dann begann die lange Arbeit, in der erst einmal der Umfang der Aufgabe sowohl organisatorisch, personell (schließlich galt es, Planungen über ein Schuljahr hinaus mit den unvermeidlichen personellen und stundenplantechnischen Veränderungen in zwei ganz verschiedenen Bildungssystemen zu koordinieren) als auch finanziell abzustecken und zu planen war, ehe dann die inhaltliche Ausrichtung und das gemeinsame Ziel des Projektes formuliert werden konnten. Und so entstand nach einem ersten Brückenschlag (die verantwortlichen KollegInnen beider Schulen trafen sich sowohl in Nantes als auch in Saarbrücken) die gemeinsame Basis für dieses Projekt KLANGBRÜCKEN – PONTS SONORES, dessen Protagonisten nun am 10. November offiziell bei der Saarbrücker Oberbürgermeisterin Charlotte Britz in das St. Johanner Rathaus eingeladen wurden. 

Diese Einladung bildete den feierlichen, gleichzeitig aber auch herzlichen und entspannten Rahmen, in dem der Beigeordnete Herr Brück als Vertreter der Stadt Saarbrücken, der Generalkonsul der Republik Frankreich im Saarland, Herr Joureau, Herr Geckeis als Schulleiter des Gymnasiums am Schloss und Herr Gérard für die Maîtrise de la Perverie die Arbeit für ein ganz ungewöhnliches Projekt, das der KLANGBRÜCKEN – PONTSSONORES, würdigten. 
Dabei war allen Rednern wichtig, dass die deutsch-französische Freundschaft im Rahmen einer solchen Städtepartnerschaft nur durch gegenseitigen Respekt und das Kennenlernen des jeweils anderen auch in der Zukunft lebendig sein wird. Das Besondere an diesem Projekt sei der Wille, Sprachgrenzen und interkulturelle Unterschiede mit Hilfe und im Rahmen eines musikalischen Austausches, den KLANGBRÜCKEN – PONTSSONORES, zu überwinden mit dem Willen, gemeinsam etwas Künstlerisches zu schaffen und zu gestalten und mit einem gemeinsamen Konzert zu krönen. Und es sei genau dieser Aspekt, im gemeinsamen Bemühen ein Ziel zu erreichen, der die Basis für eine zukunftsweisende vertiefte Zusammenarbeit der beiden Schulen im Rahmen der Städtepartnerschaft begründen werde.

Während der gestrige Empfang der offizielle Anlass zur Würdigung dieser Idee war, hatte deren Planungsarbeit bereits im Jahre 2014 begonnen. Der Einstieg in die praktische Umsetzung startete dann am vergangenen Sonntag, als die beteiligten Akteure mit ihrer Probenarbeit begannen. Eine Chorgruppe von 22 Schülerinnen aus der Maîtrise de la Perverie in Nantes mit ihren beiden musikalischen Begleitern ist seit Samstagabend in Saarbrücken bei den deutschen Schülerinnen und Schülern des Gymnasium am Schloss untergebracht, mit denen sie gemeinsam musikalisch arbeiten. Am Sonntag war der erste Probentag, an dem sich alle Beteiligten, der ProjektChor des Gymnasiums am Schloss, der Chor de la Perverie, Roland Kunz von der Gruppe Orlando Circle erstmals trafen und alle auf das gemeinsame Ziel eingeschworen wurden. 

Was ist nun das Außergewöhnliche an dem Projekt?

Es geht dabei um die Erfahrung, ein länderübergreifendes, anspruchsvolles Konzertprojekt musikalisch zu verstehen und zu interpretieren, zu gestalten, mit der Besonderheit, dass nur wenige der französischen Teilnehmerinnen über Deutschkenntnisse verfügen. Es müssen also sowohl die linguistische Barriere als auch die interkulturelle, sprich hier auch die musikpädagogische Unterschiedlichkeit überwunden werden, und das geht nur in einem Geist der Gemeinsamkeit, der Rücksichtnahme auf den Partner. 
Allerdings werden die deutschen und französischen Partner auch gemeinsam Einblicke erhalten in die Geschichte Saarbrückens sowie die Besonderheiten des Saarlandes; so stehen auf dem Programm eine Besichtigung der Katakomben des Saarbrücker Schlosses, ein Besuch des Völklinger Weltkulturerbes sowie eine Tagesfahrt an die Saarschleife, nach Perl und Mettlach. Und ein Einblick in den Schulalltag wird mit auf dem Programm stehen, also insgesamt ein Bund voller frischer Eindrücke, die die deutschen Teilnehmerinnen schon gespannt auf ihren Gegenbesuch in Nantes im März 2016 machen.

Höhepunkt aber wird erst einmal der gemeinsame öffentliche Auftritt sein. Auf dem zu probenden Programm stehen unter anderem Stücke des Albums People of the Skies des Orlando Circle sowie Chorstücke von Karl Jenkins. Der Titel des Konzerts KLANGBRÜCKEN – PONTS SONORESist gleichzeitig Programm und roter Faden. Orlando Circle verbindet in seiner Musik Altes und Neues, ebenso wie Karl Jenkins. Brücken verbinden unbekannte Ufer und Menschen, ermöglichen die Entdeckungen von unbekanntem Terrain und anderen Kulturen – und dafür braucht es Mut, Vertrauen und Neugierde. Klänge bauen auch Brücken zwischen musikalischen Traditionen der unterschiedlichsten Epochen. Und all das versuchen die Musikerinnen und Musiker aus beiden Ländern zu verwirklichen, und ihr gemeinsames öffentliches Konzert, bei dem viele Zuhörer erwartet werden, findet am Freitag, den 13.11.2015 als große Abschlussveranstaltung um 19.30 Uhr in der Saarbrücker Johanneskirche statt. 
Karten können noch erworben werden unter: Ticket Regional oder an der Abendkasse.

Gustav Dettmer

von Administrator, 11. November 2015
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