Tierisch, schokoladig, unterhaltsam – Schüler der Klassenstufe 10 besuchen ihre Austauschpartner in Thionville

Nachdem die Schüler und Schülerinnen des Gymnasiums am Schloss im März dieses Jahres ihre Austauschpartner aus Thionville empfangen, ihnen einen Einblick in die deutsche Kultur gegeben und gemeinsam erste Eindrücke in die Biodiversität anhand von Pflanzen gewonnen hatten, ging es vom 21. bis zum 25. September in die zweite Runde. Nun galt es, die französische Kultur kennenzulernen und das diesjährige Austauschthema “Ökologische Vielfalt/ Biodiversität” durch Einblicke ins Tierreich zu vertiefen. Zu diesem Zweck hatten die französischen Kolleginnen des Lycée Hélène Boucher, Frau Haux und Frau Lepage, ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. 

Am Ankunftstag standen das Auffrischen der im März neu geschlossenen Bekanntschaften und eine erste Begegnung mit Stadt und Schule auf dem Plan. Freundlich wurden die 16 deutschen Schüler samt den begleitenden Lehrerinnen Frau Wendt und Frau Schwingel in der Schulkantine empfangen und konnten sich mit Orangensaft und Kaffeestückchen stärken, bevor sie in Kleingruppen auf Erkundungstour durch die Stadt zogen. Dabei bearbeiteten sie einige Fragen, deren Lösungen teilweise nur durch Kommunikation (natürlich auf Französisch) mit Thionviller Bürgern gefunden werden konnten. Nach der Rallye und einem ansprechenden Kuchenbüffet betätigten sich die französischen corres als Fremdenführer und stellten ihre Schule samt Eigenheiten, die es an deutschen Schulen nicht gibt (z.B. CPE, Intendance, Infirmerie), vor. Schnell ging der erste Tag zu Ende und die Schüler konnten erste Eindrücke in ihren Gastfamilien sammeln. 

Der zweite Tag stand im Zeichen der Tiere und damit unseres Austauschthemas. Wir besuchten den Zoo von Amnéville und achteten insbesondere auf die Affen, um Parallelen zum Menschen zu bemerken und so etwas über die Evolution zu lernen. Einige Ähnlichkeiten zu uns entdeckten wir bei der Fütterung der Gorillas. Aber auch zur Beobachtung der anderen Tiere war Zeit. So sahen wir z.B. die weißen Löwen, die Fütterung der Pinguine und eine Show mit Greifvögeln, aus der die Zoomitarbeiter ein wahres Spektakel mit Pferden und mittelalterlichen Kostümen gemacht hatten.

Die Beobachtungen aus dem Zoo wurden am darauffolgenden Mittwoch vertieft, sodass aus den Steckbriefen der Affen ein Stammbaum hin zum Menschen erstellt werden konnte. Nach der Biologiestunde standen auch andere Fächer auf dem Programm, denn die deutschen Schüler hatten nun Gelegenheit, den französischen Unterricht ihrer corres live mitzuerleben. Erholung von dem komplett in der Schule verbrachten Vormittag bot der Nachmittag, der den Schülern zur freien Verfügung stand und Platz für zahlreiche Aktivitäten bot. So amüsierten sich beispielsweise manche im Schwimmbad oder beim Bowling, während andere Ausflüge nach Metz oder Luxemburg unternahmen. 

Am frühen Donnerstagmorgen brachen wir auf nach Nancy, um uns neben den Affen auch mit den Fischen des Muséum Aquarium zu beschäftigen. Bei der Führung stellten einige Schüler ihre Sprachkenntnisse unter Beweis, indem sie anstelle der Lehrerinnen die Erklärungen für alle übersetzten (Kompliment!). Es ging sowohl um Fische im Amazonas als auch um Lebewesen in der Karibik und im Süßwasser, sodass wir hier ebenfalls die ganze biologische Vielfalt entdecken konnten. Nach etwas Freizeit in der Stadt kamen wir am Nachmittag auf die Biologie der Pflanzen zurück – genauer gesagt auf die Kakaopflanze und die aus ihr gewonnenen Produkte. Wir besuchten eine Chocolaterie und erfuhren u.a., wie die Macarons und die Bergamotes de Nancy hergestellt werden. Um das Lernen mit allen Sinnen zu fördern, bekamen wir zwischen den Erklärungen immer wieder Kostproben aus dem Chocolaterie-Sortiment und verließen Nancy mit vollem Kopf (voller Wissen) und vollem Bauch (voller Macarons, Pralinés, Meringues, Bergamotes, …). 

Der nächste und letzte Tag unseres Austausches sollte daher die Gelegenheit bieten, etwaige angesammelte Schokoladenpolster abzutrainieren. Wir fuhren in die Patinoire d’Amnéville und drehten einige Runden auf dem Eis. Besonders schön war der Abschluss auf dem Eis: Deutsche und französische Austauschschüler bildeten in der Mitte der Eisfläche einen großen Kreis, der in eine lange schlittschuhlaufende Kette aufgelöst wurde, um schließlich in gemeinsamem Gesang und La-Ola-Wellen zu münden. Im Festsaal der Schule endete dann unser Austausch mit der abschließenden Bilanz, bei der jedem Schüler ein Pappteller auf den Rücken geklebt wurde, auf dem die anderen nette Kommentare und Erinnerungen an die gemeinsame Woche hinterlassen konnten. Die bis auf den letzten Fleck beschriebenen Teller und die zufriedenen Gesichter lassen darauf hoffen, dass der Austausch allen gefallen hat. 

Zufriedenheit soll hier allerdings nicht für Stillstand stehen, denn zum einen bleibt die Möglichkeit, dass sich die neu geschlossenen Freundschaften durch E-Mail-Kontakt oder gegenseitige Besuche in den Ferien fortsetzen werden, zum anderen starten schon bald die jetzigen Neuntklässler in die nächste Erfahrung. Die Planungen für den mittlerweile 28. Austausch zwischen unserer Schule und dem Lycée Hélène Boucher in Thionville sind schon in vollem Gange…

Jessica Schwingel

von Administrator, 28. September 2015
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