Lehrfahrt zur KZ-Gedenkstätte Natzweiler-Struthof mit Kl. 10b1b2

Dienstags vor Ende des Schuljahres 2013/2014 begab sich Kl. 10b1b2 in Begleitung von Geschichtslehrer Herrn Hoster, Religions- und Spanischlehrerin Frau Simon sowie Lehramtsstudentin im Fach Geschichte, Frau Dreidemie, auf Exkursion zur KZ-Gedenkstätte Natzweiler-Struthof.

Ausrichter der Fahrt war – wie in den vergangenen Jahren auch und somit altbewährt – die Stiftung Demokratie, für die Herr Jörg Jacoby die Lehrfahrt wie gewohnt fachlich und pädagogisch äußerst kompetent leitete.

So konnten die 27 Schüler der Klasse 10b1b2 zum einen ihr bislang erworbenes Wissen reaktivieren, anwenden und dank der allumfassenden Kenntnisse des Geschichtsfachmanns Herr Jacoby erweitern. Durch die aktive Mitarbeit und intensiven Nachfragen der Lerngruppe konnte Jörg Jacoby auf einem sehr hohen fachwissenschaftlichen Niveau moderieren und referieren, was für alle Beteiligten zu einem gewinnbringenden und höchst informativen Tag führte.

Nach einer Einführung ins Thema Nationalsozialismus, die im Bus erfolgte, erreichte die Reisegruppe nach gut zweistündiger Anreise die Gedenkstätte gegen 10:30 Uhr.

Die Stationen vor Ort waren die für die Gedenkstätte üblichen: Zunächst wurden bei strömendem Regen und düsteren Nebelschwaden vor dem Eingangstor der Gedenkstätte ein Überblick über die Anlage gegeben und die “Laternes des morts” betrachtet, die ewig brennende Flamme in Erinnerung an den Widerstand gegen die Nationalsozialisten und die unzähligen von diesen Ermordeten.

Nach Betreten der Gedenkstätte führte der Weg in die einzige, wieder aufgebaute Baracke, die als Ausstellungsraum dient und in der über den Aufbau und die Geschichte des Konzentrationslagers, das KZ-System der Nationalsozialisten sowie das Leben und Sterben der Inhaftierten berichtet wird.

Jörg Jacoby gab an mehreren, gut ausgewählten Stellen die wichtigsten Informationen, ehe die Schüler noch selbst Zeit zur Erkundung hatten, bei der Herr Jacoby stets als kompetenter Gesprächspartner zur Verfügung stand.

Außerhalb der Baracke wurden der Appellplatz und dann das Gefängnis besichtigt, in dem brutalste Bestrafungen auf dem Prügelbock exerziert wurden.

Das Krematorium, in dem in einem Teil des Gebäudes auch grausame medizinische Versuche an Menschen durchgeführt wurden, befindet sich derzeit in Renovierung, so dass außerhalb die zentralen Aspekte thematisiert wurden, ehe ein abschließender Blick auf die Gedenkstätte für die Ermordeten geworfen wurde, deren Asche nach ihrer Verbrennung von den Nationalsozialisten bestialischerweise in die Jauchegrube geworfen worden waren.

Der Endpunkt nach der Mittagspause war dann die Gaskammer, die sich am ehemaligen Ausflugslokal und heutigem Restaurant beim “Le Struthof” befindet, und in der 87 Menschen durch Blausäuregas den Tod fanden. Die Skelette und Schädel der Opfer sollten dem NS-“Ahnenerbe” zur Verfügung gestellt werden, die eine Schädel- und Skelettsammlung der “jüdischen Rasse” anlegen wollten.

Von dort aus wurde auf der Rückfahrt noch ein einheimischer Touristenführer mit in den Ort Rothau genommen, der selbst acht Jahre lang als Gedenkstättenmitarbeiter in dem Gebäude der Gaskammer arbeitete, der im Bus letzte interessante Zusatzinformationen zum Ort liefern konnte.

Am Ende waren sich alle Beteiligten einig: Es war eine gelungene Exkursion zu einem bedrückenden Ort, der in dem dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte eine traurige Rolle spielte – und jeder von uns Nachfahren trägt die Verantwortung, dass sich eine solch grausame Zeit mit einem menschenverachtenden, totalitären System nicht wiederholt!

Vielen Dank an Herrn Jacoby für sein enormes Fachwissen und dessen Preisgabe an die interessierten Mitfahrer, sowie die stets sehr gute Leitung der Lehrfahrt!

Text und Fotos: Benedikt Hoster

 

von Administrator, 1. Juli 2014
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