Nachlese - Schüleraustausch mit Thionville

Stimmt’s oder nicht? Der Franzose schmeißt alles in einen Mülleimer, sogar die Plastikflaschen und der Deutsche fährt Fahrrad und isst Vollkornbrot?

Wie viel ist dran an diesen Vorurteilen oder Feststellungen? UND: Ist Mülltrennung notwendig oder macht sie doch eigentlich viel zu viel Arbeit und im Endeffekt doch keinen Sinn? Nehmen wir das Fahrrad oder das Auto um im Supermarkt um die Ecke schnell noch was einzukaufen – was soll’s?! Wie umweltbewusst sind und leben wir? Gibt es Unterschiede zwischen uns und unseren Nachbarn und wenn ja, welche? …

Um diese Fragen rund um das Umweltbewusstsein und Nachhaltigleben in Deutschland und Frankreich drehte sich alles in der Woche vom 21. bis 25. Mai, als wir zum 24ten Mal Besuch von einer Seconde und Classe Européenne aus dem Lycée Hélène Boucher aus Thionville bekamen.

Auf der Suche nach Antworten lag es nahe, dass wir die Menschen, die uns dies- und jenseits der Grenze begegnen direkt danach fragen. Es hieß also einen Leitfragebogen zu entwickeln, Saarbrücker und Freiburger in Deutschland und die Bewohner von Colmar zur interviewen und anschließend die Ergebnisse auszuwerten.

Ebenfalls erarbeiteten wir themenspezifisches Vokabular und machten uns mit Hilfe einer Internetrecherche mit dem Freiburger Klimaschutzkonzept vertraut, da auch ein Besuch des berühmten Vauban-Viertels von Freiburg auf dem Programm stand. [Eine Einsicht ins Programm gibt’s hier.]

Neben der gemeinsamen Arbeit an dem Projekt sollte die Gemeinschaft und die persönliche Begegnung durch einen gemeinsamen Aufenthalt in der Jugendherberg Freiburg in besonderer Weise gefördert und unterstützt werden, was von allen Beteiligten sehr geschätzt wurde und Deutsche und Franzosen in der Tat näher brachte.

Zudem war es Dank des Fördervereins auch möglich, unseren Gästen – und man mag es kaum glauben, auch so manchem deutschen Schüler – einen Einblick in die saarländische Küche zu ermöglichen. Der Auftakt: Brezel und Apfelschorle. Der Hauptgang: Lyonerpfanne am Montag und Geheirade (“Krummbiere unn Mählknepp mit Pederle”, auf Hochdeutsch: Salzkartoffeln und Mehlklöße, übergossen mit einer hellen Specksoße, mit viel frischer Petersilie) am Freitag.

Um die französischen Gäste – bei diesen vielen fremden und für sie eher ungewöhnlichen Spezialitäten und der ungewohnten Art der Schulspeisung in unserer familiären Bistroatmosphäre – versöhnlich zu stimmen, gab es am Freitag als Nachspeise Mousse au chocolat :). Herzlichen Dank an dieser Stelle noch einmal dem Förderverein für die Übernahme der Kosten!!!

Trotz des regnerischen Wetters hatten wir eine sehr lehrreiche Woche mit interessanten Gesprächen und Begegnungen.

Der Rückbesuch in Thionville ist geplant für den 24. bis 28. September. Hier werden wir uns mit herkömmlichen und erneuerbaren Energien beschäftigen, ein Atomkraftwerk besichtigen und über “Atomkraft – Nein Danke! – Oder brauchen wir sie doch? “ diskutieren. Es werden die noch ausstehenden Interviews mit den Thionvillern geführt. Am Ende werden die erstellten Statistiken, die Berichte in beiden Sprachen und Fotos in einer Broschüre zusammengeführt und auch hier auf unserer Homepage einzusehen sein.

 

von Administrator, 21. August 2012
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